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Anwendungsleitfaden

Toolmaker Produkt-Dokumentation

Anwendungsleitfaden

Inhaltsübersicht


Beim Einsatz von directword sind bestimmte Regeln zu beachten, die in nachfolgenden Kapiteln beschrieben sind.

Einsatz von directword

directword ermöglicht auf der IBM i, abhängig von verwendeten Befehlen, Textverarbeitung mit Microsoft Word und erschließt für textverarbeitungsorientierte IBM i-Anwendungen neue Plattformen wie Windows XP/Vista und WINDOWS7. Das in den jeweiligen Anwendungen bewährte System von Dokumentvorlage und Dokumentenablage bleibt dabei einschließlich der gewohnten Berechtigungsregelungen voll erhalten, sofern Sie Ihre Dokumente in Ordnern auf der IBM i ablegen. Wählen Sie als Dateiablage einen Netzwerk-Server, z.B. Windows NT-Server, so müssen Sie die Sicherheitsregelungen dieses Systems beachten.
Einige Befehle funktionieren nur im native-Umfeld der IBM i. In den Beispielprogrammen sind diese mit (native) gekennzeichnet.

Anpassung der CL-Programme

Soweit möglich, wurde die Logik der IBM i-Textverarbeitung beibehalten bzw. entsprechend in Word nachgebildet. Es gibt jedoch auch Umstände, die eine abweichende Handhabung erforderlich machen. Im Gegensatz zu OS/400, wo alle Prozesse einer Sitzung streng nacheinander ablaufen, werden unter Einbeziehung von PC-Betriebssystemen parallele Prozesse erzwungen.
Beispielsweise werden im Gegensatz zu MRGDOC mit anschließendem CHGDOCD als zwei aufeinander folgende Befehle diese von DWMRGDOC in einem Befehl verarbeitet.
Die Implementierung der directword-Befehle erfolgt durch teilweisen oder vollständigen Ersatz der Office-Befehle. directword umfasst folgenden Befehlssatz:

DWADDMRGF    Mischdatei hinzufügen
DWCHGDOCD   Dokumentdetails ändern
DWCHKDLO      Dokument prüfen
DWCONDOC      Konvertierung eines RFTDCA-Dokumentes
DWCPYDOC      Dokument kopieren
DWCRTFLR       Ordner erstellen
DWCRTOBJF     Objektdatei für interne Informationen erstellen
DWDLGDOCD    Dialog zum Ändern von Dokumentdetails
DWDLTDLO       Dokument löschen
DWDSPDOC      Dokument anzeigen (OfficeVision + PC-Textdateien)
DWEXTOBJF     Objektdatei erweitern
DWMRGDOC    Dokument mischen (OfficeVision + PC-Textdateien)
DWMRGMAIL     Dokument in Outlook mischen
DWPRTDOC      Dokument drucken (OfficeVision + PC-Textdateien)
DWRGZOBJF     Objektdatei reorganisieren
DWRNMDLO     Dokumentbibliotheksobjekt umbenennen
DWSERMAIL      Serienmails mit Outlook erstellen
DWSLTDOC       Dokument auswählen
DWSLTDOD      Dokument auswählen mit Beschreibung
DWSLTFLR       Ordner auswählen
DWUPDDOL      Bausteinliste aktualisieren
DWWRDMKR    Word-Makro ausführen
DWWRKDOC    Mit Dokumenten arbeiten

Die hervorgehobenen Befehle entsprechen den Befehlen aus dem ehemaligen OfficeVision.

Achtung

Einige Befehle (z.B. DWCHGDOCD) sind nur sinnvoll bei Speicherung der Dokumente auf dem IBM i-System da nur hier die Dokumentdetails geändert werden können.

Zusammensetzung über Bausteinliste

Wird die Bausteinabfolge eines Dokumentes in einer Datei definiert, kann diese Datei mit einer Sonderform der Include-Anweisung verarbeitet werden, um ein Dokument aus mehreren Bausteinen zusammenzusetzen. Mittels des Befehls DWUPDDOL (Bausteinliste aktualisieren) werden aus einer beliebigen Anwenderdatei (&DATEI) die Datenfelder ORDNER und BAUSTEIN (zwingende Namenskonvention) in eine Liste von Bausteinen unter einer vom Anwender benannten Kennung (&LISTE) aktualisiert. Diese Kennung kann später beim DWMRGDOC verwendet werden.
Eine Befehlssequenz könnte folgendermaßen aussehen:

DWUPDDOL DOLID(&LISTE) DOLFILE(LIBL/&DATEI{*}) + DOLMBR(&WRKFLR)

DWMRGDOC FROMDOC(&INCDOC) FROMFLR(&AKTTXT) + TODOC(&TODOC) TOFLR(&TOFLR) + OLID(&LISTE) AKTENZ(&AKTENNR) + DTAFILE(*LIBL/PROBKUE0) REPLACE(*YES) +

DSPOPT(&PRINT) EDITOR(WORD)

Mischen von Daten im Batchbetrieb

Beim interaktiven Arbeiten mit directword wird die TCP/IP-Adresse des PCs aus der 5250-Sitzung ausgelesen, an diese TCP/IP-Adresse wird auch der Mischbefehl gesendet. Bei SNA-Verbindungen mit TCP/IP gibt es diese Attribute in der 5250-Sitzung nicht, deshalb wird über die Datei SNATCP (Verwaltung über Menüauswahl 4 aus dem directword Startmenü) eine Verbindung zur TCP/IP-Adresse des Misch-PCs hergestellt.
Diese Funktion wird auch im Batchbetrieb benutzt. Starten Sie den DWMRGDOC-Befehl über SBMJOB und geben Sie als Jobnamen einen eindeutigen Namen ein (z.B. DWBATCH). Dieser Name muss auch als Eintrag in der Datei SNATCP in der Bibliothek DIRWORD vorkommen. Im Batchbetrieb schaut directword mit dem Jobnamen in dieser Datei nach, findet den Eintrag DWBATCH mit TCP/IP-Adresse und schickt an diese Adresse den Mischbefehl.

Hinweis: Der Batchbetrieb läuft nicht bei gestartetem directword Dienst. Für Batchbetrieb muß der Dienst beendet und unter Start – Programme – directworddirectword TCPServer gestartet werden.

Achtung: wird der PC heruntergefahren oder der Benutzer meldet sich ab, so muß der directword TCP Server bei Neustrat bzw. Neuanmeldung des Benutzers wieder gestartet werden.

Hinweis: Der Benutzer muß angemeldet bleiben von dem aus der TCP Server gestartet wurde.

Synchrone Verarbeitung

Einige Befehle von directword (Mischen, Drucken und Makroausführung) wurden so erstellt, dass die IBM i-Prozesse vom PC-Prozess einen Rückkehrcode erhalten (oder einen Time-Out). Hiermit können Abläufe synchronisiert werden. Dies hilft insbesondere dann weiter, wenn Misch- und Druckprozesse in CL-Programme eingebunden werden und der nächste Schritt erst nach Abschluss der PC-Aktivitität erfolgen soll.
Die Befehle DWMRGDOC, DWPRTDOC und DWWRDMKR wurden mit diesen synchronen Merkmalen ausgestattet und haben, neben den Befehlsparametern zusätzliche Parameter für Rückkehrcode, Statustext und Time-Out.
Bei Ausführung von DWMRGDOC bzw. DWPRTDOC in synchroner Verarbeitung wird ein Eintrag in die Datei DWANSWER in der Bibliothek DIRWORD vorgenommen. Bei DWWRDMKR erhält den Rückkehrcode direkt als Parameter.


0052 – Synchrone Verarbeitung Eintrag Datenteildatei DWANSWER


Das Auslesen der Teildatei DWANSWER erfolgt mit dem CL-Befehl DWGETANSWC (siehe Bsp. BEISP0230).
Das Feld Result kann folgende Werte haben:

1=Erfolgreich
2=Nicht erfolgreich
5=Zeit abgelaufen

Mischen von Variablen in Kopf-/Fußzeilen

directword unterstützt nur das Mischen von Variablen im Textbereich, nicht in Kopf-/Fußzeilen. Es gibt jedoch einen Workaround um dies doch zu ermöglichen:

- Im Word unter "Extra" "Optionen" Reiter "Drucken" Druckoption "Felder aktualisieren" einschalten
- Variablen in den Text des Vorlage-Dokumentes einfügen (Hinter jeder Variable muss unbedingt eine Leerstelle stehen)
- Variablen markieren und über "Hinzufügen" "Textmarke" diese mit Namen als Textmarke festlegen.
- Variable mit Schriftart "Weiss" unsichtbar machen
- In Kopf-/Fußzeile wechseln
- Textmarke einfügen über "Einfügen" "Feld" Kategorie: "Verknüpfungen und Verweise" Feldnamen: "Ref", auf "Optionen" klicken, auf Reiter "Textmarken" klicken, Textmarke auswählen und mit OK einfügen
- Vorlagedokument abspeichern
- Mischbefehl ausführen

Angezeigt werden in der Kopf/Fußzeile noch die Platzhalter, diese werden ersetzt indem

a) das Dokument entweder ausgedruckt wird, oder
b) die Seitenansicht aufgerufen wurde.

Mischen von Variablen in Textfeldern

directword unterstützt das Mischen von Textfeldern innerhalb des Textbereiches.

Vorlage mit Textfeldern:


0160 - Vorlage mit Textfeldern


Verlauf des Einmischvorganges:

Zunächst werden die Platzhalter im Dokument, dann die Textfelder, eingemischt.

Behandlung von FORMTEXT-Feldern

Bei der Behandlung von Formtextfeldern in directword ist folgendes zu beachten:

0188 – FORMTEXT-Feld


Nach Einmischen des Datensatzes wird der sichtbare Text in Standardtext kopiert. Aufgrund dieser Vorgehensweise werden diese Felder bei Feldaktualisierung nicht mit dem Standardwert überschrieben.


0189 – Optionen für Textformularfelder

Einmischen von Daten aus mehreren Dateien

Die Einbeziehung von Daten aus mehreren Dateien erfolgt bei OfficeVision mittels der Instruktion "Datenfeld aus Datenmischangaben". Dies ist in directword nicht möglich. Stattdessen erwartet directword, dass zusätzlich zu berücksichtigende Datendateien vor dem DWMRGDOC festgelegt werden. Dies erfolgt über den Befehl DWADDMRGF. Dieser Befehl kann in einem CL-Programm mehrfach benutzt werden.

Wichtig

Gleiche Feldnamen dürfen nicht in verschiedenen Dateien verwendet werden.
Anwendungsbeispiel: Ein Brief soll eine Liste mit Telefonnummern und eine weitere Liste mit Bankkontonummern enthalten. Die Telefonnummern stehen in der Datei TELEFON (mehrere Sätze), die Kontonummern in der Datei BANKKONTO. Die Datei PERSON enthält einen Satz mit Angaben zu einer Person wie Adresse und anderen Variablen. Dann lautet die Befehlsfolge wie folgt:

DWADDMRGF DTAFILE(TELEFON)
DWADDMRGF DTAFILE(BANKKONTO)
DWMRGDOC ...DTAFILE(PERSON) ...

Nachrichtenüberwachung

Bei interaktiven Jobs wird die Nachricht angezeigt, danach wird mit Datenfreigabe fortgesetzt.
In Batch-Jobs werden diese Informationen ins Jobprotokoll geschrieben. In beiden Fällen wird ein Datenbereich QTEMP/DWCPFMSG gepflegt. Darin steht die evtl. CPFMSG-ID des letzten Fehlers. Dieser kann statt der MONMSG-Anweisungen im CL-Programm abgefragt werden:

DCL        VAR(&MSGID)   TYPE(*CHAR)    LEN(7)

RTVDTAARA        DTAARA(QTEMP/DWCPFMSG) RTNVAR(&MSGID)

MONMSG MSGID(CPF1015)

Umstellung der OfficeVision-Befehle

Die directword Befehle haben vom normalen Office-Befehlssatz generell abweichende Namen; sie beginnen mit "DW". Die Office-Befehle befinden sich in der Bibliothek QSYS und sind deswegen nicht durch eine vorangestellte Anwendungsbibliothek überschreibbar. Von einer Änderung in der QSYS wurde abgesehen. Außerdem beinhaltet der directword-Befehlssatz zusätzliche Befehle und innerhalb eines Befehles werden teilweise zusätzliche Parameter verwendet. Deswegen ist es erforderlich, die CL-Programme geringfügig zu überarbeiten.
Das Startprogramm STRDWD bzw. die Startprogramme der jeweiligen Anwendung sind so zu modifizieren, dass die Bibliothek DIRWORD am Ende der Bibliotheksliste aufgenommen wird.
Nach Office-Befehlen in den CL-Programmen der anzupassenden Anwendung suchen. Dem Befehl ein DW voranstellen, z. B. DWMRGDOC statt MRGDOC. Bedienerhilfe F4 drücken und die Parameterbelegung kontrollieren. Nachfolgende Parametertabelle gibt Auskunft, welche Parameter wegfallen, und wie Sie fest vorbelegt werden. Anschließend Datenfreigabe drücken.

Befehl                                Parameter                             Parameterwert


MRGDOC                          MRGTYPE                            *FILE

                                         JOBQ                                     *NO

                                         JOBD                                     (MRGDOC-Unterlassungswert)

                                         OUTPUT                                (MRGDOC-Unterlassungswert)

PRTDOC                          ADJLINES                               *YES

                                         ADJPAGES                             *YES