Toolmaker Produkt-Dokumentation

directfax-Voice Over IP (VoIP)

Inhaltsübersicht

Problem: ISDN-Abschaltung

Wenn der Telefon-Provider (Telekom, Vodafone, u.a.) den Anschluss kündigt, weil sie unbedingt auf VoIP umrüsten will müssen Kunden, die unser Produkt directfax im Einsatz haben reagieren.

Grundsätzlich benötigt die directfax verwendete Soft- und Hardware einen ISDN-Anschluss. Die in einigen Telefonanlagen verfügbare CAPI-Schnittstelle wird von directfax nicht unterstützt.

Anschlussmöglichkeiten

Die hier skizzierten Möglichkeiten sind alle bei unseren Kunden im Einsatz. Grob gesag kann man

  • eine gesonderte ISDN-Schnittstelle legen lassen
  • eine Telefonanlage verwenden, die eine ISDN- oder eine TAE-Schnittstelle zur Verfügung stellt
  • eine Telefonanlage verwenden, die einen FAX-Dienst zur Verfügung stellt
  • den Dienstleister Retarus verwenden

Das Produkt "DigiBox" der Telekom

die Digibox stellt wieder eine ISDN-Schnittstelle zur Verfügung. Damit kann jede ISDN-Hardware wie gewohnt arbeiten.

z.B: https://telekomhilft.telekom.de/t5/Festnetz-Internet/Ersteinrichtung-und-Hilfestellung-zur-Digitalisierungsbox/m-p/2364157#Vorbereitung=

Möglich/sinnvoll für Kunden, die im Einsatz haben:

  • Toolmaker Communication Unit (TCUx)


Der "Anlagen-Anschluss Plus" von Vodafone

Bei dieser Lösung stellt der Provider einen Router zur Verfügung, der neben den normalen Ethernet-Buchsen eine S0-Schnittstelle hat, die von der TCUB4 angesprochen werden kann.

Zur Zeit unserer Recherchen (April 2019) handelte es sich dabei um eine Hardware der Firma OneAccess mit der Bezeichnung ONE245. Sie wurde von Vodafone unter dem Namen "GK PlusBox 340" vertrieben.

Telefonanlage, FritzBox, o.ä., das eine ISDN-Schnittstelle zur Verfügung stellt

Einige Fritz"-Modelle der Firma AVM und die einige Telefonanlagen arbeiten per VoIP, stellen aber ihren Endgeräten eine ISDN-Buchse zur Verfügung. Auch diese Konstellation kommt bei einigen unserer Kunden zum Einsatz.

Möglich/sinnvoll für Kunden, die im Einsatz haben:

T.38 deaktivieren

2024-01-16: bei einer FritzBox 7590 hat sich gezeigt, dass man

  • in directfax die Dienstekennung abschalten muss (WRKFAXLIN, Aw. 19: Stelle 5: Wert "04" eingeben)
  • auf der Fritzbox die Option "Faxübertragung auch mit T.38" deaktivieren muss


Telefonanlage, FritzBox, o.ä., das eine analoge Telefon-Schnittstelle (TAE) zur Verfügung stellt

Die meisten "Fritz"-Modelle der Firma AVM und die meisten Telefonanlagen arbeiten per VoIP, stellen aber ihren Endgeräten eine Telefonbuchse zur Verfügung. Auch diese Konstellation kommt bei einigen unserer Kunden zum Einsatz.

Möglich/sinnvoll für Kunden, die im Einsatz haben:

Übertragung der Faxe (ein- und ausgehend) über den Dienstleister "Retarus"

Bei dieser Variante wird keine besondere Hardware benötigt. Die IBM i bekommt eine Verbindung über das Internet zu einem bestimmten FTP-Server. Die ein- und ausgehenden Faxe werden dann per FTP über den Dienstleister geschickt. Voraussetzung ist die directfax Version 5.92 oder höher. Weitere Information zur Anbindung directfax/Retarus.

Übertragung der Faxe (ein- und ausgehend) über eine Telefonanlage

Einige Telefonanlagen (z.B. Avaya C3000) stellen ihrerseits einen Fax-Server zur Verfügung über den Faxe versendet und empfangen werden können.

Zum Senden werden von Faxen stellen die Anlagen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Im Beispiel der Avaya C3000 geht das über eine E-Mail-Funktion (SMTP), bei der die faxende Datei an eine besondre E-Mail-Adresse gesendet wird (die die Ziel-Faxnummer enthält) oder über eine FTP-Funktion, bei der die Datei zusammen mit einer "Steuerdatei" in ein bestimmtes Verzeichnis gestellt wird. Dabei enthält die Steuerdatei die Wähl-Information für das Fax.

Für das Empfangen haben solche Telefonanlagen oft selbst ausgeklügelte Verteilungsfunktionen, die man anstelle der directfax-Eingangsfaxverteilung verwenden kann.



Probleme, die nach einer Umstellung von ISDN auf Voice Over IP enstehen können

Beim Faxen wird eine direkte Verbindung mit dem Empfänger benötigt. VoIP aber läuft über eine IP-Paketvermittlung, d.h. der Datenstrom wird in kleine Datenpakete aufgeteilt, über das Web verschickt und beim Empfänger wieder zusammengesetzt. Fehlt dann ein Paket oder kommt verspätet an, haben Sie eine Leitungsstörung.

Die Hersteller bzw. Verkäufer garantieren (wenn überhaupt) nur Faxe bis max. 9600 baud. In DirectFax und in der Toolmaker Communication Unit (TCU) haben wir keinen Einfluss auf diesen Transport im Web. Wir können also die Geschwindigkeit nicht konfigurieren. Bei einem Anschluss über ein Modem (intern oder Telejet, siehe oben), ist es möglich die Geschwindigkeit auf 9600 Baud zu reduzieren. Bei einem sehr hohen Faxaufkommen, kann das aber zu einem Stau führen, weil die Faxe nicht schnell genug abgearbeitet werden können.

Der Anbieter muss durch eine entsprechende Prioriätenregelung die Faxübertragung so bevorzugen, dass möglichst keine Verzögerungen auftreten können. Falls die Schnittstelle in der Telefonanlage das Faxen als solches nicht erkennt, wird die Datenübertragung evtl. wie ein normales Telefonat mit niedriger Priorität abgewickelt.

Andere Hardware würde an den grundsätzlichen Bedingungen nichts ändern. Es gibt teilweise Diskussionen im Web, ob eine Übertragung mittels T.38 Protokoll (statt wie jetzt T.30) sinnvoll ist, ich habe dazu aber noch keine positiven Infos erhalten.




Alternative: E-Mail

Im Allgemeinen beobachten wir bei unseren Kunden eine Bewegung weg von Telefax und hin zu E-Mail. An diesen Trend haben wir unsere Produkte angepasst.

Unser Produkt directfax hat die Funktion "Faxmail". Sie erlaubt es, Faxe wahlweise per Fax oder Mail zu verschicken. Diese Funktion konvertiert den Inhalt des Faxes in eine PDF-Datei und schickt sie als Anhang. Dabei ist die Qualität der PDF-Datei genau so, wie ein Fax (schwarz/weiss, 200 dpi).

Daneben haben wir directspool entwickelt. Directspool kann zwar nicht faxen, hat aber ansonsten alle Funktionen, die auch von directfax unterstützt werden. Insbesondere AutoMail, also den Nachfolger von AutoFax. Mit directspool kann man Spooldateien in PDF-Dateien hoher Qualitäti (oder Text-, oder CSV-Dateien) konvertieren und dann per Mail versenden oder an Archivsysteme übergeben oder, oder, oder. Historisch ist directspool der Nachfolger unseres Produktes directmail.

Wenn es Ihnen glückt, alle bisherigen Fax-Partner zum Umstieg auf E-Mail zu bewegen, dann wäre dieses eine gute, zukunfsfähige Lösung des VoIP-Problems.