Toolmaker Produkt-Dokumentation

Umstellung von DCE-Faxbox auf Modembetrieb

Inhaltsübersicht


Die Toolmaker Hotline bietet an, IBM i Objekte (Dateien oder Programme) über den PC schnell und kostengünstig auszutauschen, um z.B. Fehleranalysen oder kleinere Updates durchzuführen.
Allgemeine Voraussetzungen
Die Shared Folder Funktion oder eine gleichwertige Methode ist vorhanden, um PC-Dateien mit der IBM i auszutauschen (am PC stehen unter dem Laufwerk I: die Ordner der IBM i zur Verfügung). Zur Übertragung kann aber auch FTP verwendet werden.
IBM i-Objekt in PC-Datei sichern (Befehl SAVOBJPCD)
Sie haben ein Software-Problem und möchten der Hotline zwecks Analyse eine Logdatei übermitteln. Bitte rufen Sie auf jeden Fall vorher die Hotline an, um den Fall zu besprechen.
Das Objekt (z.B. eine IBM i-Datei mit Namen LOGFILE) wird mit dem Befehl SAVOBJPCD in einen gemeinsam benutzten Ordner (Shared Folder) gesichert. Der Befehl ist Bestandteil des Produktes directfax(kein IBM-Befehl):
SAVOBJPCD DOC(LOGFILE.SAV) FLR(DIRECTFA)
Für DOC setzen Sie einen kurzen, passenden Namen für die PC-Datei ein (hier LOGFILE.SAV). Der Name muss den DOS Konventionen entsprechen (8 + 3 Stellen, durch Punkt getrennt).
Der Ordnername DIRECTFA ist das Beispiel für einen vorhandenen IBM i Ordner des Produktes directfax, der auch vom PC aus benutzt werden kann. Er dient hier nur als Durchgangsstation für die Sicherungsdatei.
Nachdem der Befehl gestartet wurde, kommt der Prompt für den Befehl SAVOBJ, wobei einige Parameter fest vorgegeben sind, andere müssen wie folgt ergänzt werden:
SAVOBJ OBJ(LOGFILE) LIB(DIRECTFAXF) OBJTYPE(*FILE) TGTRLS(V3R2M0)
LOGFILE ist hier der Name des Objektes, DIRECTFAXF die Bibliothek. Der Objekttyp ist wahlweise, aber das Zielrelease sollte bei Dateien immer V3R2M0 sein, damit die Sicherungsdatei unabhängig von Ihrem Release-Stand bei der Hotline geöffnet werden kann. Zumindest ist hier das niedrigste mögliche Release anzugeben.
Nach Datenfreigabe wird das Objekt in eine Savefile gesichert, in eine Dokumentdatei umgeformt und als PC-Datei LOGFILE.SAV im Ordner DIRECTFA gespeichert.
PC-Datei als Email-Anhang versenden
Vom PC aus können Sie die Datei LOGFILE.SAV jetzt mit dem Explorer auf die lokale Platte kopieren. Dann Outlook oder vergleichbare Email-Software starten und eine Email an hotline@toolmaker.de verfassen. Dann die Datei LOGFILE.SAV ggf. mit WINZIP packen, an die Email anhängen und das ganze absenden.
Per Email erhaltene PC-Datei wiederherstellen
Haben Sie eine Email mit angehängter Datei erhalten, müssen Sie in Outlook nach Öffnung der Email mit der Maus auf das Anhangsymbol klicken. Dann erhalten Sie ein Datei-speichern-Fenster und können das Verzeichnis auf C: oder gleich auf der IBM i bestimmen. Die Datei wird dann so wiederhergestellt, wie sie auf dem Quellsystem im Shared Folder erstellt wurde (z.B. LOGFILE.SAV). Erforderlich ist jetzt noch das Auspacken und Zurückspeichern in die richtige IBM i-Bibliothek entsprechend den Anweisungen in der Email.
PC-Datei in die IBM i zurückspeichern
In der Email stehen Anweisungen, wie die PC-Datei nach der Wiederherstellung in die IBM i-Bibliothek zurückgespeichert werden muss. Der Befehl dazu lautet z.B. so:
RSTOBJPCD DOC(LOGFILE.SAV) FLR(DIRECTFA)
Hier muss LOGFILE.SAV durch den tatsächlichen Namen der PC-Datei und DIRECTFA durch den von Ihnen benutzten Ordner ersetzt werden.
Nach Umformung der PC-Datei in eine IBM i Savefile wird ein DSPSAVF angezeigt, dort können Sie den Namen der Sicherungsbibliothek entnehmen und sehen, welche Objekte enthalten sind.
Nach Beendigung der Anzeige mit Datenfreigabe wird der Befehl RSTOBJ angezeigt, wobei einige Parameter fest vorgegeben sind. Auf jeden Fall müssen Sie den Namen der gesicherten Bibliothek ergänzen und bei Bedarf den Namen der Zielbibliothek ändern.
RSTOBJ OBJ(*ALL) SAVLIB(DIRECTFAXF) RSTLIB(Name)
Bei OBJ muss *ALL angegeben werden, DIRECTFAXF ist die Bibliothek, die in der DSPSAVF-Anzeige als Sicherungsbibliothek angegeben war. RSTLIB ist nur anzugeben, wenn in eine andere als die ursprüngliche Bibliothek zurückgespeichert werden soll.

Umstellung von DCE-Faxbox auf Modembetrieb

Das Produkt directfax wurde in den ersten Jahren mit einer DCE Faxbox vom Typ 30 (9.600 baud) vertrieben. Später kam dann als Ersatz die Faxbox 2-30 (14.400 baud) für analoge und ISDN-Anschlüsse. Seit 1998 wird directfaxmit verschiedenen Modemtypen (analog und ISDN) ausgeliefert. DCE-Faxboxen sind nicht mehr lieferbar und Reparaturen sehr teuer.
In diesem Dokument werden die Voraussetzungen und Besonderheiten für die Umstellung von directfaxmit DCE-Faxbox auf Modembetrieb dargestellt.

Voraussetzungen für Modembetrieb

Ein IBM i RISC-Modell mit IBM Release-Stand V3R7 und höher wird empfohlen. Hinweis: Der Betrieb von directfaxauf einer CISC Maschine (z.B. Modelle Fxx, 200, 3xx) mit Modem ist i.d.R. nicht zu empfehlen, da für die Modemansteuerung eine schnelle Reaktionsgeschwindigkeit und für den MIX-Vorgang zusätzliche Prozessorleistung erforderlich ist. Aus Erfahrung sind diese älteren Maschinen meist zu 100% ausgelastet und es bestehen zu wenig Chancen für einen störungsfreien Faxbetrieb (Ausnahmen bestätigen die Regel).
directfax Version 3.02 oder höher ist erforderlich.
Asynchrones Faxmodem mit Rockwell-Chipsatz (z.B. Telejet 28.8 oder 33.6, Toolmaker Modem 33.6, ISDN-Digital Fax Router, lt. Kundenaussage auch ein 1&1 SkyConnect 33.6).
Hinweis: Der Hotline ist kein Fall bekannt, wo das von IBM mitgelieferte Modem an der IBM i als Faxmodem einwandfrei funktioniert hat (meist ist der nicht Rockwell kompatible Chipsatz die Ursache, denn es werden unter dem IBM Logo die verschiedensten Modemtypen geliefert). Die Hotline kann aus Kapazitätsgründen auch keine Unterstützung beim Austesten von beliebigen, meist preisgünstigen PC-Modems gewähren!
Ein Faxversandbetrieb mit DCE-Faxbox und Modem gleichzeitig an einer IBM i ist nicht möglich.

Besonderheiten beim Faxen über Modem

Alle Faxe müssen als MIX-Faxe erstellt werden, da das Modem nur fertigen T4-Code senden kann. Der MIX-Vorgang erfordert zusätzliche Rechenkapazität des IBM i-Prozessors. Über einen Konfigurationsparameter können alle Faxe automatisch zu MIX-Faxen gemacht werden (CHGFAXVAL MIXALL(*YES)).
Kopf- und Fußtexte werden nicht unterstützt, wohl aber Kopf- und Fußlogos.
Zusatz-Faxleitungen zur Erhöhung der Faxleistung erfordern neben freien V.24-Schnittstellen auch gebührenpflichtige Lizenzcodes. In der Hauptlizenz ist 1 Faxleitung enthalten.
Die erreichbare Sendegeschwindigkeit hängt neben den Eigenschaften der V.24-Schnittstellen auch von der Belastung der IBM i ab. Die Modeme erlauben i.d.R. eine Faxgeschwindigkeit von 14.400 baud. Diese kann im realen Betrieb aber nur erreicht werden, wenn die IBM i jederzeit in der Lage ist, den Kommunikationsbuffer im Modem schnell genug mit Daten zu füllen, so dass es nicht zu einem Buffer Underflow kommt. directfaxschaltet bei Auftreten von solchen Fehlern automatisch in die nächstniedrigere Geschwindigkeit (12.000 baud) zurück, versucht es aber jede Stunde einmal neu mit 14.400 zu faxen. Auf älteren Maschinen sollte das Kennzeichen Stelle 151 im Datenbereich FAXDTAARA in DIRECTFAXF auf ‚4' = 12.000 baud gesetzt werden.
Der ISDN Digital Fax Router (DFR) wird aus der Sicht von directfaxwie ein Modem angesteuert. Er hat zwei Kanäle und benötigt einen ISDN S0 Anschluss. Es wird ein ISDN Hauptanschluss (NTBA) empfohlen. Für die Nutzung des 2. Kanals ist eine weitere V.24-Schnittstelle und eine Zusatzlizenz erforderlich. Der DFR ist immer dann sinnvoll, wenn eine automatische Eingangsfaxverteilung oder eine Gebührenermittlung gemacht werden soll. Im Versandbetrieb ergeben sich gegenüber einem analogen Modem keine nennenswerten Geschwindigkeitsvorteile (außer im Vergleich mit dem veralteten und sehr langsamen analogen Impulswahlverfahren). Bei Konfigurationsfehlern im ISDN-Bereich des Empfängerfaxes kann es zu Verbindungsproblemen kommen, die bei analogen Modemen nicht auftreten (z.B. Dienstekennungsprobleme).
Bei einem analogen Modem kann keine Gebührenermittlung erfolgen. Die DCE Faxbox 30 mit Gebührenoption und die DCE Faxbox2-30 können an einem Telekom Hauptanschluss den 16kHz Gebührenimpuls auswerten und dem Sendeprogramm auf der IBM i übermitteln. Sofern eine Lizenz für Gebührenermittlung per Kennwort freigeschaltet ist, werden die Telefon-Einheiten (TE) im Faxstatus in Sicht 2 ausgewiesen. Der ISDN Digital Fax Router ist ebenfalls ab einem bestimmten Firmware-Stand in der Lage, Gebühreneinheiten zu zählen und an die IBM i zu übermitteln.

Typ der Faxbox erkennen

Häufig ist es für den Anwender schwierig festzustellen, welche Art Box oder Modem von Directfax überhaupt verwendet wird. Die Hauptfrage DCE-Faxbox oder Modem lässt sich leicht mit folgenden Schritten in der Konfiguration ablesen (der Benutzer benötigt ALLOBJ Rechte oder die *directfax*SECOFR Berechtigung):
GO FAXCNFG
Menüpunkt 1 aufrufen,
F10 drücken,
auf die 2. Seite blättern,
den Parameter "Typ der Faxbox" prüfen,
Befehl mit F12 wieder verlassen.
Ist der Typ der Faxbox mit 30 bis 38 angegeben, handelt es sich um eine DCE-Faxbox. Steht dort M0 bis M8 wird im Modembetrieb gearbeitet.
Die weitere Frage, mit welcher DCE-Faxbox haben wir es zu tun, lässt sich mit den folgenden Schritten beantworten:
DSPFAXHSTin das Suchfeld F200 eingeben und F16 drücken
Wird eine Zeile gefunden, die ganz links mit 52 beginnt und auch irgendwo die Zeichenfolge DCE beinhaltet, handelt es sich um eine DCE Faxbox2-30 mit 14.400 baud Faxgeschwindigkeit.
Eine DCE-Faxbox2-30 durch ein Modem zu ersetzen, bringt i.d.R. Geschwindigkeitsnachteile, da allenfalls auf IBM i Modellen 7xx dauerhaft mit 14.400 baud über ein Modem gefaxt werden kann.